WÜRMGRÜNZUG AM MANZINGER WEG IN PASING


Planungsziel ist die Entwicklung einer Grünen Mitte für Pasing, die sich aus einem Teil des vorhandenen Würmgrünzuges heraus entwickeln soll. Eine Bürgerbeteiligung vor Ort stellte die Initialzündung für den nun laufenden Planungsprozess dar.

PLANUNGSBESCHREIBUNG

Ein mäandrierender Rundweg teilt die Grünfläche in einen äußeren und einen inneren Bereich auf. Während das Ufer zur Würm naturnah gestaltet ist, wird die Kernzone als Rasenfläche für klassische Parknutzungen angelegt. Gefaltete Holzdecks formen eine eigenständige und identitätsstiftende Serie im Grünzug, die für eine bessere Aufenthaltsqualität sorgen soll. Die Einzelelemente durchziehen abschnittsweise den gesamten Park und durchbrechen dabei punktuell die Uferzone zur Würm. So wird der Fluss und die Natur für den Parkbesucher erlebbar und es entstehen qualtiätsvolle Orte, die für Kommunikation und Erholung nutzbar sind.

Das Kernelement der neuen Parkgestaltung besteht aus einer Serie von Holzdecks. Diese durchziehen punktuell die gesamte Anlage und erschließen die sensible Uferzone der Würm für die Nutzung durch den Parkbesucher. Die Decks werden bewußt in einer eigenständigen Formensprache gestaltet und als Baukastensystem in Holz und Stahl entwickelt. Dadurch lassen sich die erforderlichen Funktionen für die verschiedenen Nutzergruppen sinnvoll integrieren und zu einem gestalterischen Gesamtkonzept verbinden.

REALISIERUNGSBESCHREIBUNG

An der Würm sind vier Sitzbereiche mit unterschiedlichen Aufenthaltsqualitäten entstanden. Die Formenverwandtschaft der Holzdecks sorgt für eine prägende und unverwechselbare Identität der gesamten Parkanlage. Als Belag wurden Hölzer aus heimischer Berg-Lärche verwendet. Die Unterkonstruktionen der Decks wurden aus Stahl hergestellt und auf Punktfundamenten innerhalb des geschützten Altbaumbestandes gegründet.

Die größte Deckanlage des Parks befindet sich im Bereich des ehemaligen Würmbades. Die unterschiedlichen Deckhöhen bilden hier eine Abfolge welche den Besucher bewusst näher zum Wasser führt und ihn dort zum Verweilen einlädt. Das aus Sicherheitsgründen erforderliche Schutzgeländer zur Würm wurde möglichst unauffällig ausgebildet und reagiert mit einem selbstverständlichen Schwung auf das Deck. Im oberen Holm wurden mehrere Beschriftungsblöcke eingelegt, um auf die historischen Bezüge des Ortes hinzuweisen.

Die verschiedenen Holzdecks lokalisieren sich ausschließlich in der flussnahen Naturzone. Sie werden durch Standardbänke und -tische des Münchner Stadtmobiliars im inneren Bereich der Anlage ergänzt. Durch die identische Belattung entsteht trotz der unterschiedlichen Ausstattung ein schlüssiger Gesamteindruck, der letztendlich vom prägenden Baumbestand zusammengehalten wird.

Zwischen den geschwungenen, wassergebundenen Wegen finden sich offene Rasenflächen als Raum für Aktion und Bewegung. Die bereits vorhandenen Tischtennisplatten wurden hier wieder aufgestellt. Zur Würm und zum Pasing-Nymphenburg-Kanal hin schließt die Naturzone an den Rundweg an. Sie bietet Rückzug für Flora und Fauna und lädt den Menschen zum Beobachten ein. Die Fläche wurde mit standortgerechten, heimischen Stauden bepflanzt bzw. angesät und sorgt für jahreszeitlich wechselnde Blühaspekte.

Differenziert gestaltete Sitzelemente sprechen die unterschiedlichen Nutzungsbedürfnisse der Parkbesucher an. Die Holzdecks in der Naturzone ermöglichen entspanntes Sitzen in größeren Gruppen und den Rückzug an den Fluss zum Beobachten der Natur. Parkbänke und -tische des Münchner Models ergänzen das Angebot nach Innen hin und bieten einen Blick auf das aktivere Geschehen auf den Rasenflächen und am Spielplatz.

Die Holzdecks eignen sich auch als Veranstaltungsorte. Bei der Eröffnungsfeier der Parkanlage am Tag der Städtebauförderung wurden sie beispielsweise von einer Brassband bespielt, was im Kontrast zu der sonst vorgesehenen Nutzung als Rückzugsort steht. Für die richtige Atmosphäre, egal bei welcher Aktivität, sorgt der wertvolle Baumbestand um die Decks der beim Bau vollständig erhalten wurde.

KENNDATEN

Auftraggeber: Landeshauptstadt München Baureferat Gartenbau . Beauftragte Leistungsphasen: 2 bis 6 und 8 bis 9 . Planungsbeginn: Februar 2013 . Flächengröße: 7.500 qm . Ausführung: Februar bis Juli 2016 . Firmen: Gaissmaier Landschaftsbau GmbH & Co. KG, Holzbau Reigl GdbR, HPW Handels & Metallbau GmbH und Walter Dietrich Zaunanlagen GmbH