URNENSTELENANLAGE FRIEDHOF NIEDERMOTZING
Neue Bestattungsformen gewinnen auch im ländlichen Raum zunehmend an Bedeutung. Besonders gefragt ist dabei die Urnenbestattung. Sie unterscheidet sich durch geringere Unterhaltskosten und die entfallende Grabpflege von den traditionellen Erdgräbern. Da Fertigteillösungen nicht der für ein Grab erforderlichen Würde gerecht werden, wurden in Niedermotzing hochwertige Materialien zur Ausführung vorgegeben.
PLANUNGSBESCHREIBUNG
Das Planungskonzept sieht eine aufgelockerte Anlage von paarweise angeordneten Urnenstelen aus Dolomit vor. Es wurde bewusst auf die Ausbildung einer durchgängigen Urnenwand verzichtet, um den offenen Eindruck der Gesamtanlage aus den siebziger Jahren nicht zu verändern. Die massiven Stelen werden innerhalb einer abgesenkten Kiesfläche aufgestellt. Sie sind an jeweils vier Punkten für die Doppelgrabkammern durchbrochen und mit Bronzeplatten wieder verschlossen. Eine Natursteinplatte im Boden markiert vor jeder Stele einen Aufstellort für Grablichter und persönlichen Blumenschmuck.
REALISIERUNGSBESCHREIBUNG
Auf dem kirchlichen Friedhof in Niedermotzing ist eine Anlage aus sechs paarweise angeordneten Urnenstelen aus heimischen Bayerwald-Granit entstanden. Die zurückversetzten Bronzeplatten wurden wie Schubladen eingesetzt und verleihen den Stelen eine einfache Eleganz. Bei Bestattungen werden die Grabkammern von hinten über vier gesicherte Schrauben geöffnet. Im Hintergrund der Anlage wurde eine Pflanzung aus hohen Gräsern, weißen Rosen und verschiedenen Blütenstauden konzipiert, die auf die christliche Symbolik zurückgreift, und einen würdigen Rahmen schafft.
FORTBESTAND
Mit der fortschreitenden Belegung tritt das geplante Farbenspiel der Gravuren in den Verschlussplatten aus Baubronze in Erscheinung. Neue Bestattungen sind stets durch fast goldfarben glänzende Buchstaben erkenntlich. Erst nach und nach tritt eine Veränderung ein und gibt so der Vergänglichkeit ihren Raum. Die wohlüberlegten und exakten Vorgaben zur Beschriftungsart und Zeichengröße haben auch nach 5 Jahren ihre Wirkung noch nicht verloren. Die optische Einheit der Anlage bekräftigt sinnbildlich die Einheit der hier Bestatteten im Tode.
KENNDATEN
Auftraggeber: Katholische Kirchenstifung Niedermotzing . Beauftragte Leistungsphasen: 1 bis 9 . Planungsbeginn: Juli 2009 . Flächengröße: 36 qm . Ausführung: November 2010 bis Januar 2011 . Firmen: Flessler Garten- und Landschaftsbau und Firma Scheidhammer Schmiede-Metallbau